Mangelernährung im Alter

Heute weisen leider immer noch 40-70 Prozent der Senioren eine Mangelernährung auf. Während man bei den jüngeren Senioren häufig Übergewicht feststellt, so wird bei fast jedem vierten über 70-jährigenUntergewicht diagnostiziert. Jeder zweite von ihnen leidet an extremer Austrocknung durch Flüssigkeitsmangel. Ursachen hierfür dürften vorwiegend der abnehmende Appetit und das geringere Durstgefühl sein. Der Stoffwechsel im Alter verlangsamt sich, dadurch verbleibt die aufgenommene Nahrung länger im Magen und das Hungergefühl bleibt oftmals aus. Außerdem benötigen Senioren rund 25% weniger Energie, denn der Bedarf sinkt mit zunehmendem Alter ebenfalls.

Senioren benötigen also eine andere Nahrungszusammensetzung als jüngere Menschen.

Durch den geringeren Energiebedarf im Alter benötigen Senioren weniger Fett, wobei der Bedarf an Eiweiße, Vitaminen und Mineralstoffen meistens gleich bleibt. Durch bestimmte Erkrankungen im Alter und Medikamenteneinnahme erhöht sich der Bedarf an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen aber wesentlich.

Dadurch, daß das Hungergefühl im Alter abnimmt und allein stehende Senioren oft aus Kostengründen weniger für sich einkaufen und frisch kochen, entsteht ein Mangel an diesen für sie so lebenswichtigen Vitalstoffen.

Zusätzlich können sich im Alter Schluckstörungen und Kauprobleme durch eventuelle Prothesendruckstellen bemerkbar machen. Das kann dazu führen, dass sich viele ältere Senioren von leicht kaubaren Lebensmitteln (z.B. Weißbrot ohne Kruste, Joghurt, Pudding, Tütensuppen) ernähren, die wenig gesunde Vitalstoffe enthalten und auf Dauer zu einer einseitigen, mangelhaften Ernährung führen.

Die Folge daraus ist eine langsam fortschreitende Mangelernährung.

Auch die Verdauung funktioniert im fortgeschrittenen Alter nicht mehr so einwandfrei, wie in jungen Jahren. Die geringere Flüssigkeitszufuhr führt außerdem oftmals zu hartnäckiger Verstopfung, die wieder herum mit Abführmitteln bekämpft wird. Diese Abführmittel führen dann meistens dazu, dass noch mehr Flüssigkeit, Vitamine und Mineralstoffe ausgespült werden.

Äußere Anzeichen einer Mangelernährung

Defizite an Vitaminen und Mineralstoffen können sich bemerkbar machen durch:

  • Gedächtnisstörungen
  • Hirnleistungsstörungen
  • Muskelkrämpfe
  • unkontrollierte Muskelzuckungen
  • Durchfall
  • Müdigkeit
  • fahle Gesichtsfarbe
  • Schwindel
  • Schwächeattacken
  • Kreislaufprobleme
  • Nervenschmerzen 

     Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten

  • auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten (mind. 1-2 Liter pro Tag)
  • nicht nur trinken, wenn sich ein Durstgefühl eingestellt hat
  • abwechslungsreiche Ernährung
  • täglich frisches Obst und Gemüse
  • Vollkornprodukte statt Weißmehlprodukte
  • täglich fettarme Milch und Milchprodukte
  • fettarme Wurst
  • fettarme Fleisch und Geflügelsorten
  • wenig Zucker, Süßigkeiten, Kuchen, Kekse, Torten
  • Fisch mindestens 1x pro Woche